22.08.2014 Speer & Chüemettler

Ein lang gehegter Plan soll heute endlich in Erfüllung gehen! Habe mir zwar das Ganze jedoch viel einfacher vorgestellt ;-)

 

Vom Wengital steigen wir zur oberen Rossalp, wo uns ein toller Ausblick über den Zürichsee erwartet. Bei Kaffeschnaps und Unterhaltung von 2 Handörgelern verweilen wir lange auf der Sonnenterrasse. So hat die Speer Nordwand noch etwas Zeit zum Abtrocknen. Schon der Einstieg in den Kletterweg ist gleich happig. Wie kann man der Nagelfluh vertrauen schenken.....bei uns im Emmental haben wir jeweils Steine rausgefischt und das Ganze erschien uns als eher bröckliges Gebilde. Und hier geht’s teilweise sehr ausgesetzt über genau solche Nagelfluhmassen hoch. Zum Glück sind die heikelsten Stellen mit Stahlseilen gesichert und wir haben unser Klettersteigset dabei.....das gibt einiges an Vertrauen. Dennoch bin ich erleichtert als das Gipfelplateau vom Speer in Sicht ist. Über den Grappengrat geht’s nun schön, aber immer noch ausgesetzt nach Bützli. Hier wählen wir den Gegenaufstieg via Furggli zum Chüemettler, welcher auch einen genialen Ausblick gewährt. Auch der folgende, markierte Direktabstieg Richtung Oberbogmen erweist sich als anspruchsvoll. Immer wieder geht’s über Nagelfluhpartien runter, welche jedoch gut mit Ketten oder Seilen gesichert sind. Da es von Oberbogmen nur noch 30Minuten runter geht zum Auto wollen wir uns den schönen Sonnenuntergang über dem Zürichsee nicht entgehen lassen und nehmen gleich hier das Nachtessen ein.

23.08.2014 Mattstock

Mir geht’s heute echt verschissen und auch das Wetter scheint nicht besser zu sein. Dennoch kann mich mein Schatz trotz ekelhaften Bauchkrämpfen für ein kleines Türlein motivieren. Die Sesselbahn Amden-Niederschlag verkürzt uns den Aufstieg. Zuerst geht’s durch den Wald hinauf zur Alp Walau. Danach werden schon bald die Lawinenverbauungen erreicht. Hier schlängelt sich der Weg in einem angenehmen Zickzack hindurch. Allmählich nähren auch wir uns dem Gipfel. Etwa 100 Höhenmeter unter dem Gipfel finden wir bei der Lawinenverbauungsseilbahn etwas Schutz vor Kälte und Nebelnässe. Auch auf dem Mattstock haben wir Glück und wir können ab und zu doch noch etwas von der Aussicht erhaschen. Für den Abstieg wählen wir unterhalb der Lawinenverbauungen den Weg entlang dem Schibenchnölli, einem wahren Kletterparadies Richtung Unterfurgglen zurück zur Seilbahnstation

24.08.2014 Leistchamm

Heute geht’s doch schon viel besser und draussen wartet auch wieder einmal Sonnenschein auf uns. Gleich vom Hotel Arvenbüel können wir losmarschieren. Unterwegs gibt’s einen kurzen Zwischenstopp in der Alpwirtschaft Looch....Achtung: Wanderstock und Rucksackmarkierungen beachten!

Danach geht’s zuerst noch gemütlich über Alpsträsschen hoch. Dann wir der Pfad immer steiler und führt im Zickzack hinauf zum Leistchamm. Die Route ist normalerweise ohne Schwierigkeiten zu begehen. Doch heute ist der Weg eine besondere Herausforderung. Der von Nässe übersättigte Boden ist unglaublich schmierig und „pflotschig“. Aufgepasst!

 

Oben angekommen, wird der angekündigte atemberaubende Tiefblick in den Walensee noch von Wolken eingehüllt. Weder der starre Blick ins öder Grau meinerseits noch die Schärfe der super Kamera vom Hobbyfotografen Markus, welchen wir auf dem Gipfel kennenlernen, lassen die Wolken verziehen. Geduld ist also gefragt! Nach langem warten, schauen und "gsprächle" werden wir belohnt.....die Wolkendecke reisst auf und wir können doch noch den gewaltigen Tiefblick in den See geniessen.

 

Dank unserer langen Gipfelrast ist nun auch der matschige Pfad etwas abgetrocknet. Konzentriert geht’s Schritt für Schritt runter. Das Wetter wird immer schöner und so machen wir spontan einen Abstecher über den Flügespitz bevor wir erneut im Looch Beizli einkehren.

 

Hey Markus...es war sehr interessant mit dir "z'gsprächle" und eine grosse Freude für uns dich kennen zu lernen!