Wie aus einem Wandertag plötzlich zwei werden

Endlich wieder einmal eine gern gehörte Wetterprognose.....“Sonnenschein und erst gegen Abend vereinzelt und nur örtliche Gewitter“. Von der Haltestelle Grafenort wanderten wir voller Freude und Energie der Engelberger Aa entlang nach Mettlen, wo uns die Älplerbahn Rugisbalm in wenigen Minuten hoch nach Eggen 1'418 hinauf befördert hat. Da der Schnee nun doch recht weggeschmolzen ist, änderten wir spontan unsere Pläne. Statt den Salistock an zu steuern, nahmen wir die Überschreitung des Widderfeldstocks in Angriff.  Entlang dem Wanderweg stiegen wir zum Storeggpass hoch. Hier führten dann Wegspuren dem Grat entlang an die Felswand vom Widderfeldstock. Was kaum nach einem Durchkommen aussah, entpuppte sich aus der Nähe als einen gut angelegten, sogar mit Seilen abgesicherten Durchschlupf hinauf auf die grünen Matten. Bald schon stehen wir oben auf dem Widderfeldstock 2’351m. Nach dem Abstieg über den Bocki-Rotisandpass beschleunigten uns einige Schneefelder den Abstieg zum Bockihüttli. Schon von weitem rochen wir den Rauch und hofften insgeheim auf einen Kaffee. Dieser wurde uns sogleich vom „Hüttenwart“ angeboten. Beinahe haben wir die Zeit vergessen.....es war gemütlich und sehr unterhaltsam! Herzlichen Dank für die Gastfreundschaft!

 

Leider wurden wir wegen unseren Gelüsten nach Kaffee arg bestraft..... Am Himmel hatten sich schon einige, auf mich noch harmlos wirkende Quellwolken gebildet. Jedoch tröpfelte es schon bald aus dem fast blauen Himmel. Wir stiegen weiter ab Richtung Lutersee und da goss es plötzlich wie aus Kübeln. Die Hütten am See erreichten wir wie begossene Pudel. Da jedoch rund herum noch die Sonne schien, marschierten wir wieder los Richtung Alp Zingel....dort gäbe es anscheinend die nächste Möglichkeit für einen Kaffee. Oberhalb der felsigen, mit Drahtseilen abgesicherten Steilstufe begann es Richtung Engelberg nun auch noch zu Blitzen und Donnern. So verweilten wir im Schutze der Tannen und liessen das gröbste durchziehen. Völlig durchnässt, hätten wir nun noch in 2 Stunden von der Alp Zingel nach Engelberg stapfen müssen. Wir klopften bei der Alp Zingel an und konnten uns in der guten Stube auf dem Trittofen erwärmen und trocknen. Da es hier auch Übernachtungsmöglichkeiten gab und wir am nächsten Tag noch frei hatten, beschlossen wir gleich dort zu nächtigen. Das war eine super Idee, denn der Regen wurde später noch von starkem Wind begleitet und dauerte beinahe 3 Stunden an!

 

Und die Moral der Geschichte.....zwei Älplerkaffee’s können auch zu viel sein.... und Regenhosen wären dazu da, im Falle eines Regengusses die Kleider trocken zu halten und nicht im Rucksack das Trockene zu geniessen!!!! Man ist lernfähig 😉