Genusstouren im Val Malenco

31. Mai 2015: Lanzada - Rifugio Alpe Ponte

Da leider die Busse an Sonntagen nicht so oft fahren, organisierten wir ein Taxi, welches uns für 50 Euro vom Bahnhof Sondrio nach Lanzada im Val Malenco transportiert. Nach der langen Anreise erfolgt ab dort die ersehnte Bewegung mit dem Aufstieg zum Rifugio Alpe Ponte. Ca. 1h30 geht's steil bergan durch den Wald vorbei an unzähligen Ruinen von ehemaligen Alpgebäuden.

1. Juni 2015: Rifugio Alpe Ponte - Rifugio Zoia

Nachdem wir am Vortag früh aus den Federn mussten, konnten wir heute die schönen Zimmer ausgiebig geniessen. Gemütlich wanderten wir danach Höhenweg ähnlich durch lauschigen Lärchenwald über diverse noch bestossene Alpen zur Staumauer vom Lago Campo Moro hoch. Im heimeligen Rifugio Zoia genossen wir einen gemütlichen Abend und liessen uns kulinarisch verwöhnen. Eines haben wir gestern schon gelernt.....besser Flaschenwein statt Vino della Casa 😉!

2. Juni 2015: Rifugio Zoia - Rifugio Lago Palù

 Nach einem erstaunlich reichhaltigen Frühstück marschierten wir gestärkt los Richtung Diga die Campo Moro. Entlang dem schönen Höhenweg durch Lärchenwälder auf die Alpe Musella. Nach einem Kaffee verführte uns der vom Hüttenwart eingefeuerte Grill zu kulinarischen Genüssen, welchen wir nicht widerstehen konnten! Wohl genährt, stand dann der Abstieg zur reizvollen Schwemmebene auf der Alpe Campascio bevor. Leider folgt auf diese Naturschönheit die Kehrtwende....Gegenaufstieg über langweilige und öde Pistenlandschaft bis zur Bocchel del Torno. Während sich Annemarie und Beat einer Siesta widmeten, bestiegen Hans und ich über Wegspuren und einfacher Kraxlerei den aussichtsreichen Monte Roggione 2'361m. Zu unserem Glück riss endlich die Wolkendecke etwas auf und wir konnten sogar einen Blick auf die Berninagruppe erhaschen. Dieses "Gipfeli" hat sich durchaus gelohnt. Glücklich machen wir uns an den Abstieg. Einzig die Bachüberquerung unterhalb der Bocchel del Torno bot uns noch einige Mühe. Doch auch dies konnten wir gut meistern und genossen danach erneut ein ausgiebiges und feines Nachtessen im Rifugio Lago Palù

Völlig überessen machten wir nach dem Nachtessen noch einen kurzen Spaziergang zum See und wurden mit einem tollen Vollmondspektakel dafür belohnt!

3. Juni 2015

Nach dem gestrigen Vollmondspektakel wurden wir heute von einem Prachtstag begrüsst. Endlich Sonne und die Wärme, welche wir uns herbeigesehnt haben. Voller Freude machten wir uns auf den schönen, aussichtsreichen Höhenweg zur Alpe Sasse Nero. Hier entschieden wir uns aus Zeitgründen und wegen allfällig zu querenden Schneefeldern für den Abstieg zur Alpe Entova. Vorbei am idyllischen Lago d'Entova durch den fast Urwaldähnlichen Wald nach Senevedo. Hier wurde uns von einem Einheimischen geraten nicht den Weg durch die Schlucht zu nehmen, da die Brücken und der Weg teilweise weggeschwemmt wurden. So kam es zu einem kleinen Umweg via Palolungo nach Chiareggio runter. Um uns für den Gegenaufstieg zur Alpe Ventina zu motivieren, gab's eine Kaffee- und Bierpause auf der Gartenterrasse.

Beim Rifugio Alpe Ventina genossen wir im Liegestuhl die angenehme Ruhe und lauschten dem Rauschen des Gletscherbaches, welcher sich einen Weg über die Schwemmebene suchte. Das anfängliche Bedauern, dass wir nicht vorne in der CAI Hütte Gerli reserviert haben, verflog sofort als wir erfuhren, dass dort 16 CAI Mitglieder einquartiert sind. 


4. Juni 2015 Rifugio Alpe Ventina - Primolo oder weiter....

Die heutige Etappe hatten wir ziemlich unterschätzt. Wer hätte das gedacht.....immer wieder auf und ab, und dann in den Geländekessel oder Graben hinein und wieder raus. Das hatten wir beim Kartenstudium gar nicht so beachtet. Leider hatte die Bocchel del Cane noch Schnee so, dass wir um den Monte Senevedo herum wandern mussten. Obschon der Weg oft durch den Wald führt, ist er abwechslungsreich. Auch der Lago Lagazzulo mit seinem klaren, azurblauen Wasser ist einen Besuch wert. Etwas happig war der fast all zu steile Abstieg von der Alpe Braccia direkt nach Primolo runter. 

Hier konnten wir nun verstehen weshalb die Hütten-Mutter vom Rifugio Ventina plötzlich fast eine Kriese bekam, als wir noch nicht genau wussten wo übernachten. Schliesslich hat es in Primolo oder unten in Chiesa ganz viele Hotels.....nur leider fängt die Saison erst in einer Woche an und es haben alle geschlossen. Was jetzt? Zum Glück habe ich noch die Nummer von unserem Taxi-Fahrer am Sonntag. Sein Hotel Mirage ist das ganze Jahr geöffnet und wir werden sogar auf der anderen Talseite abgeholt. Super! Kaum hätten wir gedacht, dass wir am Schluss wieder an unserem Ausgangsort landen werden.

 

Super schöni u erläbnisrychi Tag hei mer verbrunge im Val Malenco. Härzleche Dank a üsi zwöji Begleiter....isch geng e Fröjid u super mit öjich zäme ungerwägs dörfe z'sy!