17.03.2014 Eingehtour auf den Sommet des Diablerets

Glücklicherweise hat sich jemand geopfert und mir den eingeteilten Dienst abgenommen. So konnte ich gestern nach dem Sonntagsdienst zu meinen Tourenkollegen anreisen und mich heute auf der gemeinsamen Tour akklimatisieren. Für 27.—CHF lassen wir uns von der Seilbahn ab Col du Pillon zur Bergstation Sex Rouge auf 2‘940m hochhieven. Nach der kurzen Abfahrt über die Pisten wird angefellt und ganz gemütlich losmarschiert. Bei der Schlüsselstelle am le Dôme müssen wir die Skier auf den Rucksack aufbinden damit wir diese heikle, glücklicherweise mit Seilen gesicherte Feslpassage runterklettern können. Nur die Höhe macht uns noch etwas zu schaffen und lässt unser Herz schneller schlagen sonst geht’s ohne Probleme weiter über den Glacier des Diablerets zum Sommet des Diablerets 3‘210m. Hier können wir bei angenehmen Temperaturen die herrliche, wolkenlose Rundsicht geniessen.

 

Die ruppige Abfahrt über den Gletscher bringt uns zurück an den Fuss vom le Dôme, wo erneut die Skier aufgebunden werden. Aufwärts geht’s nun um vieles einfacher, wenn da die dünne Luft nicht wäre…..schnauf, schnauf! Via Oldesattel kurven wir der Piste entlang zur Oldealp, wo wir für 3.—CHF eine Bergfahrt zu Oldenegg rauf lösen. Hier geniessen wir das Sommerfeeling auf der Palmenterrasse und stärken uns für die anspruchsvolle Talabfahrt, welche wegen Schneemangel offiziell schon geschlossen ist. Mit vorausschauender Fahrweise kurven wir über die harten Schneeresten hinunter nach Reusch. Hier haben wir am Morgen eines unserer Autos zurückgelassen, damit wir nun die anderen Autos auf dem Col du Pillon wieder abholen können.

 

18.03.2014 La Palette

 

Da wir gestern bei unserem Diablerets Besuch den abgeblasenen und steilen Aufstieg zum Oldenhorn begutachtet haben, will nun heute niemand von uns dort rauf. Wir suchen uns ein anderes gemütlicheres Tüürli aus. Vom Col du Pillon 1‘546m steigen wir entlang vom frisch präparierten Winterwanderweg via Lac Retaud nach la Marnèche. Zu unserem Erstaunen sind die Skilifte noch in Betrieb und wir beschliessen uns dies zu Nutze zu machen. Nach kurzem Verhandeln mit dem Liftangestellten lassen wir uns vom Tellerlilift bis unterhalb vom Floriette Gipfel transportieren. Nun folgt eine kurze Abfahrt in den Col des Andérets, wo wir die Felle wieder montieren. Rasch stehen wir nun auf dem Gipfel von la Palette 2‘170m, wo wir trotz starkem Wind eine Mittagsrast einlegen.

 

Die ersten ruppigen Abfahrtshöhenmeter sind spätestens auf den herrlich, aufgesultzten Pisten vergessen. Ausgelassen kurven wir zum Restaurant runter, wo wir auch unseren trockenen Kehlen etwas gönnen. Nach der etwas enttäuschenden Diskussion beim Frühstück haben wir nun DIE LÖSUNG! Auf der Sonnenterrasse werden nun weitere Tourenpläne geschmiedet, Hütten reserviert und sogar schon die Skitourenwoche für 2015 genagelt. Glücklich machen wir uns dann an den Rückweg….mit Stäckle und Langlauftechnik geht’s auf dem Winterwanderweg zum Col du Pillon zurück.

 

19.03.2014 Arpelistock

 

Katrin und ich werden von unsern netten Herren auf den Col du Pillon chauffiert, so dass wir mit der ersten Bahn gleich auf den Glacier 3000 hochfahren können. Sogleich folgt die lange, anstrengende Abfahrt über den ruppigen Glacier de Tsanfleuron auf den Col du Sanetsch 2‘252m runter. Nun endlich können wir anfellen und über die Arête de l’Arpille den Aufstieg in Angriff nehmen. Nach den ersten 200 Höhenmetern folgen immer wieder apere Stellen und wir beschliessen die Skier auf den Rucksack zu binden. So kommen wir dank dem guten Trittschnee auch in den Passagen mit Schnee gut vorwärts. Unterhalb des Felsaufbaus bei Punkt 2‘823 finden wir nun wieder eine durchgehende Schneedecke vor. Durch die Südflanke erreichen wir dann bald einmal den steilen Gipfelhang vom Arpelistock. Dank der vorhandenen guten Spur und noch gerade genügend Schnee geht’s flott rauf zum Arpelistock 3‘036m.

 

Nach der verdienten Rast machen wir uns frisch gestärkt an die Abfahrt. Doch der wechselhafte Schnee verlangt viel von uns und lässt die gewonnene Energie nur so  dahinrinnen. Durch das anspruchsvolle Gelände im Rottal erreichen wir müde aber sehr glücklich die Ebene unterhalb der Hütte. Hier lassen wir die Skier trocknen und motivieren uns für den kurzen Gegenaufstieg zur Geltenhütte 2003m, welchen wir zu Fuss über den aperen Bergweg bewältigen. Bei Bündnernusstorte lassen wir die schöne, aber strenge Tour auf der Sonnenterasse ausklingen. Nach der feinen Berner Platte zum Znacht zieht es uns schon bald in die Federn und so bescheren wir als einzige Gäste dem Hüttenwart eine zeitige Hüttenruhe.

 

20.03.2014 Sex Rouge

Um 6.00Uhr gibt’s Frühstück damit wir zeitig losmarschieren können. Wir haben einen langen Aufstieg von der Geltenhütte 2‘003m bis zum Col du Brochet / Gältelücke 2‘753m vor uns. Danach folgt noch der anstrengende Kessel unterhalb dem Mont Pucel. Der starke Föhn bläst und rüttelt an uns so dass ich zeitweise das Gefühl habe, kaum weiter zu kommen. Doch immer noch richtig im Zeitplan erreichen wir die Südwand vom Mont Pucel. Während einer kurzen Rast nehmen wir Kontakt auf mit unseren Liebsten, welche uns mit dem Feldstecher vom Glacier du Wildhorn aus beobachten. Die Sonne brennt stark in den Hang und wir wollen so rasch wie möglich aus diesen steilen Hängen raus. Oben ist’s noch nicht so toll zum Fahren doch weiter unten kurven wir durch schöne Sulzhänge und steuern auf die Cabane des Audannes 2‘508m zu. Zeitgleich erreichen unsere Männer die Cabane. Sie sind gestern gemütlich von der Iffigenalp in die Wildhornhütte aufgestiegen und heute über den Glacier du Wildhorn rüber in die Cabane des Audannes gekommen. Mit einem Bier wird auf die Wiedervereinigung angestossen.

 

Nach einer ausgedehnten Rast beschliessen Hans und ich noch den Sex Rouge 2‘884m zu besteigen. Wir werden mit einer tollen Aussicht ins Wallis belohnt und auch die Abfahrt ist schön aufgesulzt. Bei einem windgeschützten Felsen machen wir’s uns gemütlich und geniessen den Nachmittag.

 

21.03.2014 Wildhorn

Heute geht’s nun wieder zu Viert los. Von der Cabane des Audannes kämpfen wir uns die steilen Hänge unterhalb vom Mont Pucel hoch um dann konzentriert Schritt um Schritt unterhalb der Felsen auf den Wildhorngletscher rüber zu traversieren. Auf dem Gletscher bläst uns wieder der starke Föhn unangenehm ins Gesicht. Doch wir geben nicht auf und steuern in die Lücke zwischen den zwei Wildhorngipfeln. Zu Fuss geht’s über den sehr ausgesetzten Grat auf den Hauptgipfel mit dem Kreuz 3‘246m. Der Aufsteig direkt über den Ostgrat wäre um einiges einfacher gewesen. Konzentriert steigen wir wieder ab zum Skidepot und erklimmen auch noch den anderen Gipfel, welcher mit 3‘248m ein klein wenig höher ist. Wegen dem blöden Wind fällt auch hier die Gipfelrast nur kurz aus. Auch der Schnee ist wegen dem Wind nicht richtig aufgesultz und es gibt eine ruppige Abfahrt über den Gletscher bis unterhalb vom Chilchli. Danach können wir in Südhänge rüber traversieren und doch noch einige Sulzkürvlein machen bevor wir in der Wildhornhütte ankommen. Peter und Katrin sind schon im Bier und erwarten uns auf der Sonnenterrasse. Mit dem Wind wird’s kühl und statt Ruedi

, dem Hüttengehilfen beim Schneeräumen auf der Terrasse nur zuzuschauen, packen wir kurzerhand mit an. Die Lawinenschaufel tut gute Dienste und wir kriegen so richtig Warm und auch wieder Durst. Diesen löschen wir noch bevor wir durch die nun aufgesulzten Hänge via Iffigensee zur Iffigenalp zurück kurven. Viel zu schnell sind wir unten so, dass wir noch einige Zeit auf den organisierten Bus nach Pöschenried warten müssen.

 

Hey, das waren einfach Hammer-Skitouren-Tage…..merci Schatz, für die super Idee!!! Danke Katrin für die kuuhli Wybertour ;o)!