Le Catogne 2'598m

 

Um uns das tägliche Wandern der letzten Tage vor dem Arbeitsalltag etwas abgewöhnen zu können, zieht uns der Wetterbericht in den Westen nach Champex-Lac 1‘468m, wo wir im Hotel au Club Alpin übernachten.

 

Am nächsten Morgen tatsächlich strahlender Sonnenschein als wir uns an den steilen Aufstieg entlang vom Bergweg Richtung Belvédère aufmachen. Bei Punkt 1‘794m biegen wir rechts ab und erreichen den aussichtsreichen Grat, welchem wir nun folgen. Ab und zu deuten verblichene rote Farbspuren den Weg. Gegen Osten zieht die scharfkantige Li Blanche ihre Blicke auf sich und wir erreichen bald den Wegweiser beim Replat du 700 bei P. 2‘228m. Weil ich nun den Routenbeschrieb von den Alpen 7/2004 falsch interpretiere, folgen wir weiter dem Grat und queren danach durch steile Grashalden und suchen uns einen Weg durch die Ostflanke. Glücklicherweise finden wir einen Weg vorbei am Kreuz über eine kurze, ausgesetzte Kletterpassage mit wunderschönen Tritten und Griffen hinauf zum Steinmann vom Bonhomme 2‘435m. Hier legen wir eine kurze Rast ein bevor es weiter gratwärts geht. Einige unüberwindbare Felszacken umgehen wir auf einer ausgeprägten Pfadspur in der Ostflanke, danach geht’s in schöner Blockkraxlerei zum Gipfel von der Pointe de Chevrettes 2‘568m. Nach dem konzentrierten ab klettern erreichen wir bald den Bergweg, welcher uns zum aussichtsreichen Catogne 2‘598m führt. Ausgiebig geniessen wir unsere Rast und die wunderbare Rundsicht, bevor wir uns an den Abstieg über die markierte Normalroute machen. Dieser führt durch die Westflanke mit schönen Arven, später dann wieder im Zickzack durch den Wald hinunter nach Champex. Hier entdecken wir auch, weshalb wir im Aufstieg nicht mehr auf der Route waren. Laut Routenbeschrieb stand nirgends etwas davon, dass der Bonhomme über den markierten Bergweg bestiegen wird und die Aussage „wir lassen den Weg nach Champex links liegen…“ hat uns in die Irre geleitet…..naja wir haben’s dennoch geschafft und geniessen unten am See nach einer langen, recht anspruchsvollen Tour ein kühles Panaché! 

 

Vor unserer Heimreise hätten wir am Sonntag gerne noch la Breya bestiegen, doch die Sesselbahn wird diesen Sommer erneuert und ist nicht in Betrieb. Kurz entschlossen, folgen wir der TMB-Route (Tour du Mont Blanc) nach Champex d’en Bas. Später dann dem Wanderweg Richtung Martigny. Unterwegs besuchen wir die eindrückliche Schlucht von Durnand durch welche man über kribbelig ausgesetzte Holzstege marschieren kann. Wir wandern später entlang der Durnand talwärts und haben ein zweites Mal Pech heute, denn die Brücke über den breiten Talfluss la Dranse gibt es nicht mehr. Wir sehen keine Möglichkeit durch den reissenden und eiskalten Bach ans andere Ufer zu gelangen. So folgen wir nach einer gemütlichen Rast einem überwucherten Pfad entlang vom Ufer und enden in der Dornen- und Fliederwildnis einer riesigen Bachverbauung. Nach langem Suchen finden wir doch noch einen Weg hindurch und erreichen ziemlich gezeichnet den Bahnhof von Martigny la Croix.